Lässt sich das noch retten - Pflegehinweise, Änderungen und Reparaturmöglickeiten

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Weil wir unsere Lieblingsstücke, egal ob das nun Mantel, Jacke, Hose oder Kapuzenpulli ist, besonders oft und gern tragen nutzen sie sich auch ab. Sie bekommen dadurch ihren Charakter, den wir so mögen. Etwas Patina entsteht, hier und da ein hartnäckiger Fleck, ein Knopf fällt ab, Nähte lösen sich an stark beanspruchten Stellen... Die Liste kann lang fortgesetzt werden, jedoch ist Verschleiß nicht sofort ein Grund das Teil zu entsorgen und etwas Neues zu kaufen.

 

Auf dieser Seite will ich Ihnen einen zusammenfasssenden Überblick bereitstellen, zu den Möglichkeiten Ihre liebsten Stücke besonders lang am Leben zu halten*: Wie pflege ich meinen Mantel und sonstige Kleidungsstücke?

Welche Änderungen und Reparaturen sind grundsätzlich und einigermaßen problemlos möglich? Wo wird es dann schon etwas aufwändiger? Und wann es möglicherweise dann doch Zeit wird, über eine Zweckentfremdung des Kleidungsstücks nachzudenken. Dieser Bereich ist noch in Vorbereitung.

 

*Auch dieser Bereich wird Stück für Stück zusammengetragen und eingepflegt, wie es die Zeit erlaubt. Ebenso erhebe ich auch hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit und die absolute Wahrheit. Jeder Schneider hat so seine eigenen Ansichten, hier gebe ich ganz subjektiv meine wieder. Jegliche Form konstruktiver Kritik ist an dieser Stelle ausdrücklich erwünscht!

 




Pflegehinweise Für Ihren Mantel

Die meisten Mäntel sind aus robusten Wollstoffen gefertigt, was ein sehr dankbares Material in Bezug auf Pflege und unempfindlich gegenüber Schmutz ist. Doch auch diese Stücke müssen gepflegt werden und wollen irgendwann mal gereinigt werden.

Insgesamt rate ich von einer chemischen Reinigung von Wollstoffen ab. Sie ist in den meisten Fällen nicht nötig, die natürlichen Fasern werden durch die verschiedenen chemischen Stoffe stark beansprucht und ggf zerstört.

Deswegen habe ich hier ein paar Tips und Tricks für Sie zusammengestellt, wie man sein liebstes Stück mit wenig Aufwand auffrischen und frisch halten kann. Da bei den feinen Merino-, Alpaka-, Kaschmir- oder Vicuniaqualitäten etwas größere Sorgfalt angebracht ist, beziehe ich mich im Folgenden zunächst auf  etwas unempfindlichere Materialien.

 

  • Leichte Verschmutzungen lassen sich gut mit einer Kleiderbürste ausbürsten und ausklopfen. Je feiner das Material desto weicher sollten die Borsten sein. Wenn es eine Strichrichtung gibt (idR von oben nach unten) ist diese zu beachten. Am besten hängt man das Kleidungsstück auf einen Bügel und arbeitet sich von oben nach unten durch.
  • Bei hartnäckigeren Verschmutzungen helfen Omas Hausmittel: auf dunklen Stoffen trocken, mit etwas Kaffeepulver vorsichtig reiben um den Fleck zu entfernen. Helle Stoffe ebenfalls trocken, mit feinem Salz oder Sand vorsichtig bearbeiten. Am besten an einer Stelle im Inneren testen, wie sich der Stoff verhält.
  • Knitter und leichte Falten verschwinden, wenn man den Mantel beim Duschen mit ins Bad hängt. Durch den Wasserdampf entspannt sich das Gewebe und man spart sich das Bügeln.
  • Wenn doch das Bügeleisen benötigt wird, verwenden Sie das Eisen immer trocken (d.h. ohne Dampf) und legen Sie einen Baumwolllappen zwischen Bügelgut und Eisen. Nähte drücken sich so weniger durch und es entstehen keine Glanzstellen. Wenn die Falte partout nicht verschwindet, kann ein wenig gedampft werden, aber immer nur mit Lappen.
  • Lange Spitzfassons haben manchmal die Eigenschaft, nach einer Weile zu flattern, etwas verknautscht abzustehen. Man kann die Spitze von der Rückseite etwas befeuchten und zum Trockenbügeln über ein rundes Holz rollen, etwa ein Nudelholz oder Fleischklopfer mit etwas dickerem Griff. Auch hier bitte ein Baumwolllappen zwischen Stoff und Eisen.
  • Gerüche verschwinden, wenn das Kleidungsstück auf einem Bügel über eine Heizung gehängt wird. Wer die Möglichkeit hat kann es natürlich auch tagsüber zum Auslüften raushängen. Von der Verwendung von Textilerfrischern rate ich ab.
  • Motten wissen was gut ist: sie lieben Wolle. Zur Vorbeugung helfen Lavendel oder Sandelholz. Das gibt es zB in Form kleiner Ringe für den Kleiderschrank. Zur Verwahrung des Stücks außerhalb der Mantelsaison ist ein Kleidersack sinnvoll.
  • Wenn einem schon die Motten begegnet oder Mottenbisse im Kleidungsstück sind, bietet es sich an - etwas unorthodox - das Kleidungsstück in den Tiefkühler zu packen und einmal durchfrieren zu lassen. Eventuelle Eier sollten das nicht überleben.
  • Benutzen Sie die Innentaschen Ihres Mantels oder Sakkos für Geldbörse, Handy, Notitzbuch etc. Werden die Außentaschen verwendet drücken sich die Gegenstände auf Dauer durch, der Stoff beult in diesem Bereich aus und die Taschenecken reißen sehr wahrscheinlich ziemlich schnell ein.
  • Bitte vermeiden Sie es, Ihren Mantel oder Ihr Sakko am Kragen aufzuhängen. Das ganze Gewicht lastet an dieser einen Stelle und auf Dauer verzieht sich Ihr Stück. Ganz besonders vorbildlich verwahrt man es auf einem sog. Anzugbügel. Der hat eine verbreiterte Schulterpartie, welche die Schulterform des Stücks stabilisiert und das Gewicht  ideal verteilt.

 





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